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Social Media Wahlkampf Review
On 23, Okt 2013 | 4 Comments | In Allgemein, Blog, Homepage, Projekte & Kunden | By eaglepowder
Anfang des Jahres 2013 wurde die Frage nach Konzeption und Umsetzung des Social Media Wahlkampfes des Politikers Michael Ikrath für die Nationalratswahl an mich herangetragen.
Michael Ikrath setzt auf Social Media Wahlkampf!
Michael Ikrath war zu diesem Zeitpunkt Nationalratsabgeordneter der ÖVP, Justizsprecher und Spitzenkandidat des Wahlkreises Wien Nord-West 9F (Ottakring, Hernals, Währing und Döbling).
Hauptaufgabe bestand darin, eine Idee und Konzeption für die Webpage, die Social Media Kanäle, sowie eine Online-Contentstrategie zu entwickeln und umzusetzen.
Ohne Deinen Kandidaten bist Du niemand!
Das Um und auf einer erfolgreichen Online-Präsenz eines politischen Kandidaten sind Wille und Vermögen, sich persönlich mit dem Thema „Digitale Kommunikation“ auseinanderzusetzen, sich einzulassen, zu probieren und umzusetzen.
Auf einem interaktiven Kanal wie Twitter stellt dies eine nicht unerhebliche neue Erfahrung dar, insbesondere dann, wenn der Kandidat die Interaktion (posten und twittern) selbst durchführt. Andererseits ist eine Positionierung und Profilierung ist aber nur durch Eigeninitiative und Engagement möglich und kann nicht durch externe Personen durchgeführt werden. Sowohl aus Gründen der Authentizität, als auch aus fachlichen Gründen. Weniger relevant erachte ich die Frage der Zeitdauer der Anwesenheit. Als sehr wichtig hingegen die Bezugnahme und Reaktion auf Fragen oder Kommentare (Interaktion).
Ebenso wichtig wie die Affinität zur digitalen Kommunikation des Kandidaten selbst ist aber die Kenntnis und Erfahrung des Wahlkampfleiters. In diesem Fall einer Leiterin, die Social Media als Kommunikationsinstrument gleichwertig zu analogen Medien erkennen muss. Digitale Kommunikation muss also strategisch mit eingeplant und konzipiert werden. Ein spezielles Danke an dieser Stelle an Nina Hoppe, die dieses Projekt erst möglich gemacht und den Wahlkampf konzipiert hat.
Kanalauswahl
Bespielt wurden Facebook, Twitter, Instagram sowie Youtube. Zu den besonders relvanten Kanälen zähle ich die Webpage bzw. den Blog. Facebook erscheint mir zwar wichtig, ist aber eben nur ein Kanal unter mehreren, der spezielle Funktionen erfüllt, insbesondere die Verteilung und Multiplikation von Blogbeiträgen. Ich lege jedenfalls mehr Wert auf die Reichweite von relevanten Beiträgen als das Sammeln von Fans. Twitter stellt für mich sowohl die Königsdisziplin, als auch den wichtigsten Kanal dar, bedingt durch die schnelle Interaktion und Anbindung an traditionelle Medien.
Es mag befremdlich erscheinen, dass Instagram als relevanter Kanal für einen Politiker gewählt wurde. Instagram erfüllt aber eine spezielle Rolle im Bereich des Brandings.
Nebenbei sei bemerkt, dass Instagram natürlich ein Hosting der Fotos erlaubt, neben der Möglichkeit der schnellen Bearbeitung, der Verteilung und last but not least die Möglichkeit von Kurzvideos, die auch sofort ins Netz gestellt werden können.
Interactive Branding
„Social Media“ ist für das vorliegende Projekt ein optimales Werkzeug, interaktives Branding umzusetzen. Das inhaltliche Spektrum (in diesem Fall eines Politikers) wird beschlagwortet und auf die relevanten Begriffe reduziert (Taggen).
Angereichert wird dieser Content nun durch Social Content (Soft Content), wie er zum Beispiel durch Instagram generiert werden kann, um auch auf die Webpage rückgeführt zu werden. Das ist auch der Grund, warum Instagram in das Kanalportfolio genommen wurde. Wichtig erscheint mir die Vermeidung jedlicher Parolen oder Propaganda, der Tod jeder Social Media Aktivität!
Eine politisch aktive Person nimmt zu relevanten Themen Stellung, zeigt aber auch Facetten seiner Aktivität , seiner Person und seines Umfelds. Nicht Perfektion ist gefragt, vielmehr die Authentizität.
Online/Offline
Digitale Kommunikation hat in meinem Verständnis immer eine starke Offline-Komponente. Content wird maßgeblich offline generiert, gerade im Wahlkampf ein fast unerschöpflicher Pool an Eindrücken und Informationen, die gefasst werden müssen (können), multimedial festgehalten und digital wieder verteilt werden. Die Offline-Aktivitäten stellen das Content-Gerüst, sowohl in der zeitlichen Abfolge, als auch im Bezug auf das Branding einer Person dar.
Die Relevanz besteht hier weniger inhaltlich, vielmehr in der Information, dass die wahlwerbende Person sich aktiv um die Interaktion bemüht und Einsatzwille zeigt, der im Falle von Michael Ikrath mehr als beeindruckend war: Chapeau! Auch nicht zu vergessen die interne Wirkung auf die Partei und Mitstreiter. Auch hier zeigt sich wieder, dass Social Media nicht nur eine externe, sondern auch eine enorme interne Wirkung erzeugen kann!
Public Relation
Eine der interessantesten Wechselwirkungen von digitalem Dialog ist die analoge Wirkung. Begriffe wie „analog“ und „digital“ lösen sich zusehend auf oder haben sich bereits in einer integrierten Kommunikation aufgelöst. Themen und Standpunkte werden der Allgemeinheit auf einem Blog zur Verfügung gestellt (versus der exklusiven Zurverfügungstellung an einzelne Personen oder Agenturen) und über die Kanäle verteilt sowie mulitpliziert.
Die Exklusivität einer Information ist nicht mehr gegeben, alleine der Informationswert ist ausschlaggebend für die Aufnahme desselben durch Multiplikatoren und Journalisten. Je geschärfter das Profil des Absenders und gestärkter das Netzwerk, desto wahrscheinlicher ist auch die Aufnahme der Inhalte und die Muliplikation derer in Printmedien und TV. Social Media heißt nicht umsonst „social“, weil eben auch soziale Kontakte ermöglicht werden, die eine wesentlich vergrößerte organische Reichweite erlauben.
Die Exklusivität der PR- und Werbegenturen in Bezug auf die Implementierung von Botschaften nimmt daher kontinuierlich ab. Das Wording und die textliche Stilistik verändert sich durch diese Rahmenbedingungen, die Konzentration auf Kernaussagen wird allein durch die Kürze der textlichen Möglichkeiten (z.b Facebook oder Twitter) gefördert, was wiederum eine Stärkung der Kernaussagen (Tags) mit sich bringt und durch den Zwang der Umstände eine Hebelwirkung in Bezug auf die SEO erzeugt.
Fazit
Integrierte Kommunikation unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Känäle ist das Gebot der Stunde! Niemand wird sich in Zukunft einem (digitalen) Dialog verschließen können, ohne massive Nachteile in der Kommunikation in Kauf zu nehmen. Wichtig ist allerdings die Zeitplanung! Beschriebene Prozesse müssen mittel- bis langfristig gesehen werden. Netzwerke müssen frühzeitig aufgebaut und gepflegt werden.
Digitale Kanäle sind keine Vertriebswege für politische Slogans oder Werbeprospekte, genauso wenig wie für Pressemeldungen. Im Mittelpunkt stehen Personen und deren Aussagen, die zur Diskussion gestellt und auch diskutiert werden. Die erhöhte Angriffsfläche bedarf natürlich einer gewissen Gewöhnung. Das gilt insbesondere für Twitter!
Entscheidungsträger in politischen Parteien und deren Administratoren müssen sich in digitale Kommunikation einleben und erleben, um die Kraft und Wirksamkeit verstehen zu können. Dies kann zwar durch externe Berater unterstützt und konzipiert werden, muss aber in ein persönliches Erleben der handelnden Personen münden.
Ein schönes Projekt, an dem ich maßgeblich mit teilhaben konnte, enorm viel Erfahrung gesammelt habe und…. es hat in einem tollen Team sehr viel Spaß gemacht!
Vielen Dank an Michael Ikrath und Nina Hoppe.
Kommentare sind willkommen!
- Kampf um jede Stimme
- Streetlife
- Sievering
- Icecream
- Prost!
- Team Ikrath mit Nina Hoppe
- Youtube Michael Ikrath
- Twitter Michael Ikrath
- Michael Ikrath mit Erhard Busek
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikarth
- Michael Ikrath
- Web Michael Ikrath
- Instagram Michael Ikarth
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikrath
- Webpage Michael Ikarth
- Webpage Michael Ikarth
- Webpage Michael Ikrath
- Instagram Michael Ikrath
- Facebook Michael Ikrath
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Gratuliere zu diesem sicher sehr anspruchsvollen Projekt und der sehr innovativen Umsetzung. Details, Statistiken (Zahlen) zur Social Kommunikation wären zu diesem Projekt natürlich auch sehr interessant. MfG. Andreas P.
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Ganz toll geschrieben. Wieder einiges dazu gelernt. Danke für’s teilen. LG
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