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Content Marketing
On 28, Okt 2013 | One Comment | In Allgemein, Blog | By eaglepowder
Als eines der Buzz-Words der letzten Monate hat sich Content-Marketing etabliert, ein Begriff, dem ich mit einer gewissen Skepsis gegenüberstehe.
Für mich passen die Begriff Content, Marketing und digitale Kommunikation nur bedingt zusammen und es scheint, als dass ich mit dieser Meinung nicht allein stehe, wie der Kommentar von Klaus Eck im Standard vermuten läßt. Auch Ed Wohlfahrt lässt eine gewissen Antipathie in Martin Bredls Artikel mit 12 Meinungen zum Begriff Content Marketing vermuten.
Mein Problem besteht in der Charakteristik des Wortes „Marketing“, das einen Push Strategie in sich trägt, deren Wirksamkeit ich aber in Bezug auf digitale Kanäle bezweifle. Dieser Push-Impact fehlt wiederum dem Wort „Branding“. Branding ist insofern wertfrei, als dass ein Produkt, eine Person oder eine Dienstleistung zwar beschrieben wird, nicht aber angepriesen, was für mich von erheblicher Relevanz ist.
Die Idee, nun Marketing auf digitalen Kanälen einen Schafspelz in Form von Content umzuhängen, kann wohl nur daher kommen, nicht mehr optimale (Marketing) Strategien so zu adaptieren, um sie digitaltauglich zu machen. Ed schreibt hierzu: „Gute Inhalte machen immer ihren Weg. So gesehen brauchen sie nicht angeschoben zu werden, da sie diese Funktion in sich selbst und durch sich selbst erledigen.“ und bezieht sich wohl eindeutig auf das Fehlen eines Push Elementes.
Content Marketing ist auch keine Neuerung, sondern seit Jahren gelebte Praxis, auch in Österreich. Als Best Practice Beispiel möchte ich hierzu den Ja! Natürlich Blog nennen. Die Brand eines Großkonzernes produziert mit erheblichem Aufwand Eigencontent, lässt User, Fans und Follower an den Produkten teilhaben, ohne jemals den Eindruck klassischen Marketings zu erwecken. Gerade die Differenzierung zwischen Marketing und Branded Content macht für mich den Unterschied aus.
Social Media eignet sich also für Branding, nicht unbedingt für Marketing, wenngleich ich zugegben muss, dass die Grenzen verschwimmen. Taktische Maßnahmen zur Verkaufsförderung eines Produktes können zwar technisch (und eventuell auch monetär) kurzfristig durchgeführt werden, eine langfristige erfolgreiche Strategie kann aber nur Interactive Branding heißen.
Noch ein Wort zum lieben Geld. Ich sehe keine Einsparungsmöglichkeiten durch den Einsatz von Contentstrategien auf digitalen Kanälen. Denn das teurerste an digitaler Kommunikation ist die Produktion von authentischem Content, dessen Kommunikation, Monitoring und Interaktion. Man benötigt hierzu nämlich erfahrene Spezialisten!
Kommentare willkommen!
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Sehr, sehr wahre Aussage: Für die Produktion von Content braucht man Spezialisten. Nämlich Texter, Autoren, Redakteure. Und zwar slche, die nicht für ein Zeilengeld von 0,02 Cent pro Wort arbeiten (ist echt schon angeboten worden!). Gute Arbeit – gutes Geld, so soll es bleiben.
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