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Allgemein

19

Okt
2012

7 Comments

In Allgemein

By eaglepowder

Management und Social Media: Eine problematische Beziehung

On 19, Okt 2012 | 7 Comments | In Allgemein | By eaglepowder

Sind Führungskräfte wirklich Social Media Muffel? Welche Wertigkeit hat digitale Kommunikation für ein Unternehmen intern und extern? Ist es relevant, das Führungskräfte digitale Kommunikation beherrschen, um, in Bezug auf diese, Entscheidungen treffen zu können?

Ganz offensichlich kommt es bei der Akzeptanz und Implementierung digitaler Kommunikation in Unternehmen zu Wahrnehmungsproblemen bei vielen Führungskräften. Es fallen Argumente wie zeitliche Einschränkung oder mangelnde Relevanz. „Dafür habe ich keine Zeit“ oder „Soll ich mir ansehen, was Du gerade kochst“ sind immer noch Standardargumente für eine pauschale Ablehnung der Nutzung von Social Media Kanälen. LinkedIn oder Xing wird mit einer statischen Nutzung gerade noch akzeptiert, fällt aber für meine Begriffe nicht unter Social Media.

Man könnte vermuten, dass die Altersstruktur von Führungskräften eine Rolle spielt, was ich aber, vergleichend mit der Altersstruktur meiner Twittertimeline, für eine Fehleinschätzung halte. Entspannte Kommunikation bis nahe ans Pensionsalter lassen die Altersfrage durchfallen.

Ich vermute vielmehr, dass die Natur einer „Führungsposition“ selbst ein gewisser Widerspruch zur Nutzung digitaler Kanäle ist. Social Media ist im Vergleich zu konventioneller betriebinterner oder externer Kommunikation wesentlich anders strukturiert, nämlich transparent und (im Großen und Ganzen) ohne Hierarchie. Die quasi demokratische Organisation widerspricht prinzipiell dem Konzept einer „Führungsposition“, die „from the Top“ Enscheidungen trifft und diese kommuniziert.

Hinzu kommt meiner (mehr als 20jährigen) Erfahrung nach, dass Managementpositionen von Menschen besetzt werden, die eine Managementposition per se besetzen wollen, also gewisse Persönlichkeitsmerkmale mitbringen, dies es ihnen erlaubt, sich durchzusetzen und eine Position zu besetzen (Dieser Kommentar ist keine qualitative Wertung).

Demokratischer Diskurs, insbesondere auf Twitter, birgt also, subjektiv gesehen, viele Gefahren und neue Umstände, die den erlernten Kommunikationsprozessen diametral widersprechen. Als wesentlich sehe ich auch die (partielle und gesteuerte) Aufgabe der Trennung von privat und geschäftlich, die für ein „Personal Branding“ unerlässlich ist.

Die Führungsperson hat plötzlich wesentlich mehr Rollen zu erfüllen und zu kommunizieren, als ihr lieb sein kann und sie gewohnt ist zu erfüllen.

Natürlich riecht der angesprochene Personenkreis den Braten, der schon zu Hause bei den Kindern tägliches Brot ist. Natürlich wissen die Führungskader um die extreme Durchdringung digitaler Kommunikation im beruflichen Bereich und privat, aber besteht Hoffnung, dem noch zu entkommen?

Natürlich nicht. Der Diskurs und Social Media durchdringen mehr und mehr alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens. Jede Vogel Strauß Politik ist zum scheitern verurteilt, weil schlichtweg der Anschluss verloren wird. Es bleibt also nur Weg des kontrollierten Strip-Teases in aller Öffentlichkeit. Positionen müssen bezogen werden, persönliche Meinungen müssen in Diskussionen geäußert werden, man bleibt nicht mehr anonym im Panzer des Maßanzuges, man ist so nackt wie alle anderen aucht.

Meine Damen und Herren, auf die Bühne. Wir wollen Eure Show!

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Comments

  1. katharina mittlböck

    sehr interessante überlegung … führungspersönlichkeit ist nicht social media-persönlichkeit … richard bartle hat für den bereich digitale spiele – und ich denke eine social-media-performance hat viel von einem spiel – eine typologie herausgearbeitet. es gibt demnach Achiever, Explorer, Socialiser & Killer im game space. daraus ergibt sich auch eine bestimmte dynamik für die verschiedenen spielerInnen-populationen. findet die population der führungstypen (= killer?) eventuell hier nicht genug spielraum und nicht genug handlungsmöglichkeiten vor? http://de.wikipedia.org/wiki/Bartle-Test

  2. eaglepowder

    Servus Katherina, ein sehr spannender Kommentar!
    Ich stimme mit Dir überein, dass Social Media viel von einem Spiel hat.
    Ich persönlich liebe auch Spiele auf Social Media Kanälen, aber keine konventionellen, sondern ARG Games. Interessant vielleicht hierzu dieser Blog http://puppetmaster.pyrker.com/ , der begleitend zum zweiten ARG Game erschienen ist, das für Vöslauer durchgeführt wurde.

    Ich war diesem ARG (erst nach Beendigung erkannt) Lead Spieler, nachdem ich im Jahr 2009 „The Vienna Project-The Vanished Agent“ sowohl virtuell als auch real durchgespielt habe. Falls Du Interesse hast, meld Dich.

    Zurückkommend auf die Frage, ob Führungspersonen auch für Social Media geeignet sind und welcher Zusammenhang zu einer Spielfähigkeit besteht:

    Ich denke, dass Spielfähigkeit einen prinzipiellen Konnex zu „Social“ hat. Auf Social Media Kanälen gibt es zwar auch Personen, die als Solitär agieren, aber die Komplexität erschießt sich für mich erst im sozialen Zusammenhang, online, aber im Speziellen auch offline. „Social Media“ ist für mich zu großen Teilen eine Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeit mit Personen und Gruppierungen, die ich offline kaum erreichen könnte. Ein schlagendes Pro Argument.
    Jeder muss aber einen gewissen Einsatz leisten, und dieser besteht in einer partiellen und selektiven (möglicherweise auch gesteuerten) Aufgabe von privaten Informationen, die den „professionellen“ Rahmen übersteigen. Und genau das ist der Knackpunkt, die Schwelle, die es für Personen, die andere Strukturen gewöhnt sind, zu überwinden gilt. Man muss sich an Viele gewöhnen und in einem Kollektiv überleben. Comments welcome!

  3. katharina mittlböck

    spannendes diskurs-ping pong 😉
    hier 2 weitere bälle:

    1. ad ARGs: sind nicht gerade social media potentielle spielräume für ARGs? oder ist ein konvergentes nutzbarmachen unterschiedlicher (social) media-plattformen ein idealer spielraum für eine ARG-performance? ist das gestalten, initiieren und das puppetmastering einer solchen performance das neue führen?

    2. ad social media als spiel: spiele zeichnen sich durch ein psychosoziales moratorium aus. der game space – egal in welcher realität oder virtualität er angesiedelt ist – ist ein geschützter raum. du hingegen meinst: „Der Diskurs und Social Media durchdringen mehr und mehr alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens. […] Es bleibt also nur Weg des kontrollierten Strip-Teases in aller Öffentlichkeit. Positionen müssen bezogen werden, persönliche Meinungen müssen in Diskussionen geäußert werden, man bleibt nicht mehr anonym im Panzer des Maßanzuges, man ist so nackt wie alle anderen aucht.“
    … alles andere als ein moratorium 😉 … geht’s trotzdem als spiel durch?

  4. eaglepowder

    Hallo Katharina,

    ich kenne mich mit der Theorie von ARG`s nicht so genau aus. Bin da mehr Praktiker.

    Ich glaube auch, dass es sehr wenig Erfahrungswerte zu ARG`s gibt. In Österreich wurden meines Wissens nach in den letzten jahren genau 2 gespielt.
    Falls mehr: Bitte um Links! Danke!

    Ad Puppetmaster: So wie ich das sehe, hat ein Puppetmaster nicht immer volle Kontrolle, sondern ist eher so eine Art Weichensteller und Retter in letzter Not. Ich glaube, dass ARG`s eine so starke Eigendynamik entwickeln, dass ein Puppetmaster alle Hände voll zu tun hat, am Ende noch Kontrolle zu haben. Der muss ganz nahe am Geschehen sein, sonst entgleitet das Spiel sofort! Wie gesagt: Da gibt es Leute,die theoretisch mehr Ahnung haben. Ask @pyrker Für mich ist aber ein Puppetmaster am Ende des Tages Mitspieler.

    Ad 2: Der Striptease bedeutet für mich die Spielteilnahme und die Anerkennung der Spielregeln, offen und transpartent zu agieren. Das muss man natürlich nicht, allerdings gelingt es nur ganz wenigen, ohne Diskurs ihren Platz zu finden.

    Ich sehe da gar keinen Widerspruch. Im Übrigen geht das von Dir angesprochene Moratorium so weit, dass Social Media Kanäle fast ohne externer Einflussnahme auskommen, sich meist selbst reinigen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Heute wurden rechtsnationale Accounts in Frankreich von Twitter geblockt.

    In Bezug auf Führungspersonal könnte das allerdings bedeuten, das gänzlich neue Spielregeln zu erlernen sind, die nicht über Jahrzehnte eingeübt wurden. Und noch etwas, das ich in einem anderen Blogbeitrag angesprochen habe. Das Erlernen dieser Systematiken erfolgt nicht theoretisch, sondern vornehmlich praktisch, was einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet. Social Media in 3 Modulen gibt es nicht. Humbug.

    Geht es als Spiel durch? ich glaube nein, es geht ans Eingemachte!

  5. Ich habe gerade mit Spannung Euer Pingpong gelesen. Möchte gerne einen neuen Ball ins Rennen schicken. Führung und das Interesse Macht auszuüben hängen eng miteinander zusammen. Daraus entwickelt hat sich im unternehmerischen Sprachkontext eine sogenannte „Machtkommunikation“. Für Social Media braucht es eine Beziehungssprache – weil sich die Kommunikation über die sozialen Beziehungen weiterentwickelt.

    Meines Erachtens sind Führungskräfte deshalb auf Social Media zögerlich, weil Beziehungskommunikation im unternehmerischen Kontext bisher nicht gefragt war. Es besteht keine Erfahrung. Kleiner Filmtipp dazu:

  6. ähhh sorry zu schnell, der Film heißt reine Chefsache, http://www.imdb.de/title/tt0385267/plotsummary

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